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Vereinsgeschichte – Warum Türöffner?

Alle Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen haben dieselben Chancen auf Bildung und eine gute Zukunft? Weit gefehlt! Noch immer ist in Deutschland die Möglichkeit auf Teilhabe von der sozialen Situation und Herkunft abhängig. Vielen Menschen bleiben Türen verschlossen, die für andere ganz selbstverständlich geöffnet sind.

Vereinsgründerin Pelin Yigit hat das am eigenen Leibe erfahren. „Mit acht Jahren kam ich ohne jegliche Deutschkenntnisse mit meiner alleinerziehenden Mutter und sechs Geschwistern nach Deutschland. Als Gastarbeiterkind besuchte ich in den 80er Jahren eine der sogenannten Türkenklassen. Hier habe ich meinen Hauptschulabschluss gemacht – und die Arbeit in einer Fabrik war eigentlich mein vorbestimmter Weg.“ Doch der jungen Pelin begegneten immer wieder Unterstützer:innen und Fördernde auf ihrer Reise. Menschen, die sich im Bildungssystem auskannten und ihr so die Ausbildung zur Kinderpflegerin möglich machten. Von den sechs Geschwistern war sie die Einzige, die nach dem Schulabschluss die Möglichkeit zu einer Ausbildung bekam.

Wie kam es zur Vereinsgründung – und zum Namen Türöffner?

Viel Glück, viele Zufälle, viele Menschen, die das große Potential in Pelin Yigit sahen, waren an ihrer Seite. Große Kraftanstrengungen und einen langen Weg hat es gekostet, dass sie heute Leitung des 2016 gegründeten Vereins ist. Aber: „Es sollte in einem Land wie Deutschland nicht von Glück und Zufall abhängen, ob ein Mensch sein Potential entfalten kann, ob ein Kind einen guten Bildungsweg gehen wird, ob ein Jugendlicher Teilhabe und Chancengerechtigkeit erfährt. Wir sehen bei allen Menschen, die zu uns kommen, ihr Potential. Wir wollen Strukturen schaffen, in denen Teilhabe und Chancengerechtigkeit für ALLE möglich werden,“ so Catrin Renzelmann, zweite Geschäftsführerin des Vereins und seit dem Jahr 2000 mit Pelin Yigit auf dem Weg.

Im Alten Bahnhof Würselen haben beide einen Ort geschaffen, zu dem Familien aus aller Welt kommen, aber auch manche „Ur-Würselener“. „Für diese Menschen müssen in unserer Arbeit immer wieder verschlossene Türen geöffnet werden. Mal geht das ganz leicht, oft braucht es Hartnäckigkeit und Unterstützung. Denn vieles können Menschen, die neu in unser Sozial- und Bildungssystem kommen, gar nicht alleine bewältigen. Unser Name ist Programm – wir öffnen Türen für Teilhabe und Chancengerechtigkeit,“ so Pelin Yigit.

Und das tut sie bereits seit den 90ger Jahren, zunächst als Kinderpflegerin und später Erzieherin im Aachener Ostviertel, nach Feierabend auch ehrenamtlich. Aus den Erfahrungen ist die Überzeugung gewachsen, dass Eltern die Ersterzieher für die Kinder sind. Catrin Renzelmann dazu: „Wir brauchen die Eltern, um eine gute Zukunft für die Kinder zu ebnen. Und die brauchen Unterstützung bei ihrer wichtigen Aufgabe.“

Denn viele Eltern kennen das Bildungssystem und das Hilfesystem im neuen Land Deutschland nicht. Sie können ihre Kinder nicht so unterstützen, wie es notwendig wäre und benötigen Begleitung, um Zugang zu den vielen guten Möglichkeiten zu finden und sie zu nutzen.

Das Ziel?

Das wird ganz klar im Motto von Türöffner e. V.: Damit Herkunft die Zukunft POSITIV bestimmt. Jeder Mensch sollte die eigene Herkunft als etwas Positives erleben dürfen und nicht als etwas, das hemmt.

Inzwischen ist der Verein auf vielen Ebenen aktiv. Soziale Gruppenarbeit für Mütter und Kinder, auch für Frauen, in denen niederschwelliges Lernen und Persönlichkeitsentwicklung möglich wird. Lernförderung für Kinder und Jugendliche, auch Freizeit- und Kulturangebote bietet der Verein. Aber auch Begegnungsangebote für die Neuzugewanderten und die schon immer oder länger Ansässigen gehören zum Programm. Denn Integration funktioniert nur als beidseitiger Prozess. Türöffner e. V. entwickelt Formate, in denen Menschen sich kennenlernen, Kontakte aufbauen und Vorbehalte abgebaut werden.

Um die Gedanken von Teilhabe, Chancengerechtigkeit und friedlichem Zusammenleben im Sozialraum nachhaltig zu verankern, fließt ein großer Teil der Arbeit auch in die strukturellen Ebenen: Gremienmitarbeit, Sensibilisierung für Diskriminierung und Rassismus, Fortbildung von Fachleuten und Fachtage ergänzen die direkte Arbeit mit den Menschen.

Türöffner e. V. – Für Teilhabe und Chancengerechtigkeit in unserer Gesellschaft

Türöffner e. V. steht für eine Gesellschaft, in der Bildung und eine gute Zukunft für alle Menschen zugänglich sind, unabhängig von ihrer sozialen Situation oder Herkunft. Mit unserer Arbeit tragen wir dazu bei, dass sich die Türen öffnen und niemand mehr ausgeschlossen bleibt. 

Auszeichnungen

Türöffner e.V. wurde trotz seines sehr jungen Vereinsalters bereits mehrfach für seine umfassenden Angebote aus den verschiedenen Bereichen ausgezeichnet. Für das besondere Konzept und die Arbeit von Türöffner e.V. erhielt die Vereinsgründerin, Pelin Yigit, 2014 den Maria-Grönefeld-Preis und 2019 den 14. Stille-Helden-Preis.

Im Jahr 2022 wurde der Türöffner e.V. von startsocial für den Deutschen Engagementpreis nominiert und belegte den neunten Platz für seine herausragende soziale Arbeit.

Türen öffnen – Gutes tun – Spender werden

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